Die Berliner Chirurgische Gesellschaft, Vereinigung der Chirurgen Berlins und Brandenburgs betrauert den Tod von Herrn Professor Dr. med. Jochen Konradt, *1.3.1941 in Gleiwitz/Oberschlesien, † 24.9.2015 in Berlin.
Nach dem Medizinstudium in Heidelberg und Nürnberg begann Herr Professor Konradt seine Ausbildung in Fürth. Er wechselte dann als Medizinalassistent in die Chirurgische Klinik des Klinikum Steglitz der FU Berlin. Er durchlief dort sämtliche Stufen der chirurgischen Ausbildung als Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie bis zum leitenden Oberarzt der Klinik 1981. Seine wissenschaftliche Karriere krönte er mit der Habilitation und Ernennung zum außerplanmäßigen Professor. Im Januar 1984 übernahm er die Chirurgische Abteilung des Städtischen Krankenhaus Zehlendorf.
Er war einer der ersten Chirurgen in Deutschland, der konsequent die minimalinvasiven Operationstechniken einsetzte. In Berlin stand sein Name insbesondere in Verbindung mit der minimalinvasiven Kolonchirurgie. 1992 -1993 war Professor Konradt erster Vorsitzender der Berliner Chirurgischen Gesellschaft und organisierte 1993 ein sehr erfolgreiches 17. Berliner Chirurgentreffen mit dem Schwerpunkt minimalinvasive kolorektale Chirurgie.
Von 1999-2002 war er Ärztlicher Direktor des Klinikums Emil von Behring und hatte maßgeblichen Anteil an der Restrukturierung und Neuausrichtung des Klinikums. Sechs Mitarbeiter seiner Klinik wechselten in dieser Zeit auf Chefarztpositionen, was die Bedeutung seiner Klinik unterstreicht. Nach seiner Emeritierung im HELIOS Klinikum Emil von Behring im Jahre 2007 übernahm er die Stelle des Ärztlichen Direktors in Nürnberg, wo er gemeinsam mit Weggefährten abermals sehr erfolgreich tätig war.
Mit Professor Konradt verliert die Berliner Chirurgische Gesellschaft ein langjähriges, aktives Mitglied. Professor Konradt wird sowohl in der Gesellschaft, aber auch in Berlin in guter Erinnerung bleiben, als ein Chirurg, der einen wesentlichen Beitrag zur positiven Entwicklung der Chirurgie beigetragen hat.